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ZWEI TAGE VOR DUELL

Wirbel bei ÖFB-Gegner! Trainer bietet Rücktritt an

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Rumäniens Nationalteam befindet sich vor dem WM-Quali-Heimspiel am Sonntag (20.45 Uhr) gegen Österreich wieder einmal in unruhigen Gewässern. Teamchef Mircea Lucescu hat sein Amt zur Disposition gestellt. 


Nach dem 2:1-Testspielsieg am Donnerstagabend gegen die Republik Moldau erneuerte die Trainerlegende das Angebot, zur Seite zu treten. Die Partie gegen das ÖFB-Team könnte seine letzte sein, erklärte der 80-Jährige.

Das 2:2 nach 2:0-Führung gegen Zypern hatte Lucescu im September dermaßen verärgert, dass er hinschmeißen wollte. Das direkte WM-Ticket ist für die Rumänen selbst bei einem Sieg gegen Österreich nur noch sehr theoretisch zu ergattern. „Jetzt sind die Play-offs für uns wichtig, um das klar zu sagen“, betonte Lucescu. Dass auch die Bosnier, die derzeit den zweiten Gruppenplatz und damit das Play-off-Ticket halten, am Donnerstag auf Zypern Federn ließen (2:2), helfe nicht entscheidend weiter.

Bild: AFP/EPA

Kommt König Hagi?
„Am Sonntag steht ein prestigeträchtiges, wichtiges Spiel gegen Österreich auf dem Programm“, erklärte Lucescu. Er erinnerte daran, dass schon seine erste Amtszeit mit einer Partie gegen das ÖFB-Team geendet habe. Das ist sage und schreibe 39 Jahre her. Am 10. September 1986 landeten die Rumänen mit einem 4:0 einen von bisher erst zwei Siegen gegen die Österreicher. Danach wurde Lucescu als Teamchef von Emerich Jenei, dem Trainer des damaligen Meistercup-Siegers Steaua Bukarest, abgelöst.

„Wir werden sehen, ob es wieder mein letztes Match sein wird“, sagte Lucescu. Bereits vor einem Monat hatte er angekündigt abzutreten, wenn Gheorghe Hagi bereit wäre, das Teamchefamt zu übernehmen. Rumäniens größte Spielerlegende, in der Heimat „Regele“ (König) genannt, ist Mehrheitseigentümer von FCV Farul Constanta und war bis Sommer auch Trainer seines Clubs. Der 60-Jährige hat angedeutet, irgendwann zur Nationalmannschaft zurückkehren zu wollen. Ob die Zeit dafür reif ist, wird in Rumänien teils kontrovers diskutiert.

Bild: AFP

Lucescu hatte Hagi 1983 mit 18 Jahren zum Länderspieldebüt verholfen. Zwei Jahre später machte er den späteren Mittelfeldstar von Real Madrid und FC Barcelona erstmals zum Teamkapitän. Das Verhältnis der beiden Größen ist von gegenseitigem Respekt, aber auch Meinungsverschiedenheiten geprägt. „Ich weiß nicht, was passieren wird“, sagte Lucescu auf die Frage, ob er bei den WM-Play-offs im März noch Teamchef sein werde. „Ich habe ein Versprechen gegeben, und ich bin ein Mann, der zu seinem Wort steht.“

Leistungsträger fehlen
Vorerst trifft Lucescu die Entscheidungen. Nach dem Rückschlag auf Zypern verbannte der Altmeister, nach dem EM-Achtelfinaleinzug im Sommer 2024 ins Amt zurückgekehrt, etwa Torhüter Horatiu Moldovan (Real Oviedo) aus dem Kader, weil er ihm einen Fehler im Spielaufbau anlastete, der zum ersten Gegentor führte. „Wir hätten keine langen Bälle spielen dürfen, das ist nicht typisch für mich, und das werde ich niemals akzeptieren“, betonte Lucescu. „Wir müssen schlauer sein.“

Im Tor vertraut Lucescu nun auf Ionut Radu, der beim spanischen Erstligisten Celta Vigo gesetzt ist. Auch die Routiniers Vlad Chiriches (35) oder Denis Alibec (34) hat er nicht mehr einberufen. Abwehrstar Radu Dragusin von Tottenham steht wegen eines Kreuzbandrisses seit Winter nicht zur Verfügung. Mit dem gesperrten Linksverteidiger Nicusor Bancu sowie Mittelfeldmann Nicolae Stanciu und Stürmer Denis Dragus (beide verletzt) fehlen drei weitere Stammkräfte.

Dafür kehrte Ianis Hagi ins Team zurück. „Wir werden die Spieler vermissen, die nicht hier sind, aber unsere Pflicht ist es, sie angemessen zu vertreten“, erklärte der 26-Jährige. Österreich habe mehr Erfahrung, aber man könne zu Hause gewinnen. „Natürlich lastet der Druck auf uns.“ Der Sohn von Gheorghe Hagi führte Rumäniens B-Team am Donnerstag gegen Moldau zum Sieg. Die erste Elf wurde aber weitgehend geschont.

ÖFB-Team mit positiver Bilanz
Hagi, mittlerweile bei Alanyaspor tätig, könnte gegen die Österreicher vorerst auf der Bank Platz nehmen. Das Hinspiel im Juni in Wien hatte er wegen einer Knieverletzung verpasst. Michael Gregoritsch und Marcel Sabitzer schossen das ÖFB-Team zum Quali-Auftakt zu einem 2:1-Erfolg. Es war der vierte ÖFB-Sieg im elften Duell mit den Rumänen, dazu kommen fünf Remis. Beim jüngsten Gastspiel in Rumänien behielt Österreich im Oktober 2020 in der Nations League mit 1:0 die Oberhand. Das Goldtor in Ploiesti erzielte der zuletzt ins Team zurückgekehrte Alessandro Schöpf.


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